Kaiser Wilhelm II
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Am 15. Juni 1888 bestieg Prinz Wilhelm als Kaiser Wilhelm II. im dreißigsten Lebensjahr den Thron. Viele fürchteten seine Jugend, obwohl Kurfürst Friedrich Wilhelm 1640 im Alter von 20 Jahren und Friedrich II. mit 28 Jahren Herrschen geworden waren. Nicht umsonst waren beide sein Vorbild. Großen Eindruck machte es, als er bei der Beerdigung seines geliebten Großvaters ernst und einsam vor allen Fürstlichkeiten dem Trauerzug voranschritt. Vom Großvater und den Bismarcks antienglisch und " russisch bis auf die Knochen " erzogen, war er dem Typ und dem Vaterhaus nach eher nach England neigend, so dass er zeitlebens ständig hin und her schwankte. Es ist die Ironie geschichtlicher Ereignisse, dass die Herrschaft des Hauses Bismarcks gerade am Machtwillen des jungen Kaisers scheiterte, den zu gewinnen man sich so sehr bemüht hatte. Sein Vater aber hatte Bismarck gewarnt, den Prinzen wegen dessen " sehr raschen und zur Übertreibung neigenden Urteils " zu früh mit den Staatsgeschäften vertraut zu machen, aber wie sollte er sonst Sachkenntnisse erwerben? Bismarck meinte 1888, heute würden keine Monarchen mehr geboren. " Von unserem jungen Herrn hoffe ich´s dem hat seine schwierige Jugend geholfen. "Bald musste er aber erkennen, dass die Vasallentreue, die nur auf Gegenseitigkeit beruhen kann, bei Wilhelm II. einer einseitigen Selbstliebe gewichen war, weswegen er seine amtlichen Ratgeben nur als " Handlanger " betrachtete und sein Ohr lieber stets wechselnden Hofschranzen und Schmeichlern und unverantwortlichen Ratgebern lieh. So bestätigte sich der alte Satz: Wehe dem Volk, dessen König ein Kind ist.
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