Kasseedorfer Teiche
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Seit 1996 sind die Kasseedorfer Teiche und dessen Umgebung, insgesamt 132 ha als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Jahrzehntelang wurde in diesem Aral Kies abgebaut. Heute bietet dieses Gebiet eine landschaftliche Vielfalt mit einer hohen Zahl an unterschiedlichsten Lebensräumen und bietet so mit den erhaltenen Feuchtgebieten einen wichtigen Rückzugsbereich für zahlreiche mittlerweile seltene Pflanzen- und Tierarten. In den vermoorten Niederungen, sowie den nahturnahen Waldbereichen, Quellen und Fließgewässern, wie auch durch Anstau entstandenen Stillgewässern bietet dieser Landschaftskomplex nahezu ideale Rückzugsmöglichkeiten für die verschiedensten Tier- und Pflanzenarten. Die ehemaligen Bodenabbauflächen werden überwiegend der Eigenentwicklung überlassen. Andere Bereiche werden als extensive Wiesen und Weiden genutzt. Wie die gesamte ostholsteinische Landschaft wurde auch die Umgebung des Kasseedorfer Teiche in der letzten Eiszeit durch die Bewegung der vorstoßenden und sich zurückziehenden Gletsche geformt. Zurück blieben nicht nur eine kuppige Jungmoränenlandschaft mit Höhenunterschieden von über 50 Metern und vermoorte Talrinnen, sondern auch mächtige Kiesablagerungen, die an vielen Stellen mittlerweile in der Vergangenheit abgebaut wurden. Bereits vor dem Kiesabbau wurde durch Aufstau des Oberteich eine größere Talrinne gebildet. Auch den Mühlenteich gibt es, seitdem eine vom Oberlauf der Schwentine durchflossene Senke durch einen Damm abgedämmt und aufgestaut wurde. Durch die Ausweisung des Schutzgebietes und die dadurch umgesetzten Naturschutzmaßnahmen haben sich Lebensräume mit sehr unterschiedlichen Charakter gebildet, bzw. wurden erhalten. Vermoorte, als Grünland genutzte Niederungen wechseln mit den offenen Wasserflächen der Teiche, die von ausgedehnten Röhrichten, sumpfigen Riedflächen sowie nassen Erlenwäldern und Weidengebüchsen umgeben sind. Kerbtäler und Bachschluchten, quellige Hänge, Feuchtgrünland, die Schwentine und einige kleinere Bäche sind weitere, für viele Arten wichtige Feuchtgebiete. So fühlen sich hier u.a. wohl: Eisvogel, Rohrdommel, Kammmolch, Königslibelle, Ringelnatter. Auch mehrere Amphibienarten kommen in diesem Gebiet vor. Wir finden hier auch die Weiße und Gelbe Teichrose und die Gelbe Schwertlilie. Auf den trocknen, nährstoffarmen Südhängen entwickeln sich Mager- und Trockenrasen, Staudenfluren, die gerade für eine Vielzahl von Insekten sehr wichtig sind. Interessant, dass sich hier wieder seltene Schmetterlinge wie z.B. der Schwalbenschwanz angesiedelt hat. Auch Großvögel wie der Seeadler lockt die Ruhe dieses abgeschiedenen Gebietes. So nutzt er die Teiche um nach Nahrung zu suchen. Knicks und Redder bieten auch für den Uhu Brutplätze, was zeigt, das die Initiative notwendig und richtig war und ist.
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