Sonnenblume
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Die Sonnenblume im engeren Sinne (Helianthus annuus) ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Sonnenblumen (Helianthus) innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae) Optimales Wachstum zeigen Sonnenblumen, die auf humus- und nährstoffreichen Böden (Stickstoffdüngung ca. 100 kg N/ha) mit guter Wasserversorgung und einer Wärmesumme über 1450 °C gesät wurden. Die Aussaat erfolgt am besten bei 7 bis 8 °C Bodentemperatur Anfang April. Die Samen sollten einzeln einen Abstand von 45 cm haben (Anbau in Breitreihenkultur) und in 2,5 cm Tiefe liegen. Bei einer Saatdichte von 6 bis 7 Pflanzen/Quadratmeter wachsen dann pro Hektar 60.000 bis 70.000 Sonnenblumen. Je nach Sorte erreichen Sonnenblumen gewaltige Höhen. So sind durchaus 3 und 4 Meter Höhenwachstum möglich. Die wilden Sonnenblumen streuen aus der Blühte und da der Verbraucher nicht das gelbe Pulver unter dem Blumenstrauß im Wohnzimmer haben möchte, hat man durch Züchtung der Pflanze dies abgewöhnt. Die wilde Sonnenblume hatte ein großes Verbreitungsgebiet, das sich von Nord- über Mittelamerika erstreckte. Neuste archäologische Forschungen zeigen, dass die Sonnenblume etwa 2500 v. Chr. sowohl in der Region des Mississippis als auch in Mexiko domestiziert wurde . Francisco Pizarro beobachtete Inkas, welche die Sonnenblume als Abbild ihres Gottes verehrten. Sowohl Abbildungen wie auch Samen der Sonnenblume wurden 1552 von spanischen Seefahrern aus Amerika nach Europa gebracht. Dort wurde sie zunächst als Zierpflanze angebaut. Die botanische Bezeichnung für Sonnenblume, Helianthus annuus, leitet sich von den griechischen Wörtern helios (Sonne) und anthos (Blume). Der Name stammt aus der griechischen Mythologie und ist in einem Gedicht von Ovid überliefert: Einst verliebte sich das Mädchen Clytia in den Sonnengott Apollon. Die Verliebte tat nichts, außer neun Tage lang nur zu schauen, wie Apollon seinen Wagen über den Himmel bewegte. Daraufhin wurde sie in eine Blume („Helianthus“) verwandelt. Da die heute als Sonnenblume bezeichnete Pflanze aus Amerika stammt, muss das Gewächs aus der griechischen Mythologie etwas anderes gewesen sein; vermutlich ein Vertreter der Gattung Sonnenwenden (Heliotrop). Ab dem 17. Jahrhundert verwendete man die Kerne für Backwaren oder geröstet als Ersatz für Kaffee und Trinkschokolade. Erst seit dem 19. Jahrhundert wird die Sonnenblume auch als Ölpflanze genutzt. Außerdem werden die Kerne als „Imbiss“ gegessen sowie direkt zum Kochen und als Zugabe zu Salaten verwendet. Daneben spielt die Verwendung als Vogelfutter eine große Rolle. Hauptanbaugebiete sind China, Russland, die Ukraine, die Vereinigten Staaten und Europa.
In vielen Sprachen taucht im Namen der Sonnenblume das Wort Sonne auf, auf englisch heißt sie Sunflower, auf niederländisch Zonnebloem, auf französisch Tournesol, auf spanisch und portugiesisch Girasol, auf italienisch girasole, auf ungarisch Napraforgó. Girasol(e), Tournesol und Napraforgó bedeuten soviel wie „die sich nach/zu der Sonne dreht“. Diese Eigenart der Pflanze, sich immer dem Sonnenlicht zuzuwenden, nennt man Heliotropismus. An sonnigen Tagen verfolgt die Knospe die Sonne auf ihrer Reise entlang des Himmels von Ost nach West, während sie nachts oder in der Morgendämmerung auf ihre nach Osten gerichtete Position zurückkehrt. Auch wenn dies vielfach für die reifende Pflanze angenommen wird, so drehen sich nur die Blätter und Knospen nach der Sonne, nicht jedoch die Fruchtstände. Diese weisen in der Regel nach Osten – dorthin, wo die Sonne aufgeht. Die Bewegung wird von Motorzellen im Pulvinus, einem flexiblen Segment des Stamms gerade unterhalb der Knospe, ausgeführt. Der Stamm verhärtet am Ende der Knospenstufe seine östliche Ausrichtung und, wenn die Überstrahlungsstufe erreicht wird, „friert“ der Stamm sie gewissermaßen ein. Auf diese Art blühende Sonnenblumen sind nicht mehr heliotrop und die meisten Köpfchen zeigen in die Richtung, wo die Sonne aufgeht.
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